Einladung zur Mitgliederversammlung
der Bürgerinitiative „Kein Gefahrstofflager in Lingenfeld/Germersheim“
(BI „Kein Gefahrstofflager“)
am 12.11.2024, 19:00Uhr
im Sängerheim des MGV, Lingenfeld, Wörthweg 3
Wie Sie aus der Presse entnehmen konnten, hat die Kreisverwaltung ihre eigene Genehmigung für das Gefahrstofflager als “rechtswidrig” eingestuft, findet aber, dass die Genehmigung trotzdem gilt. Natürlich haben wir daraufhin einen Antrag auf Nichtigkeit der Genehmigung bei der SGD-Süd gestellt. Wir sind gespannt, wie die SGD entscheidet und wie sie ihren Bescheid begründet. Wir hoffen, dass er bis zur Mitgliederversammlung vorliegt.
Außerdem feiern wir unsere Anerkennung als Umweltverband. Über Gäste und Interessenten freuen wir uns.
Tagesordnung:
1. Begrüßung und Eröffnung
2. Feststellung der formgemäßen Einladung, der Tagesordnung sowie der Beschlussfähigkeit
3.
Berichte
a) des 1. Vorsitzenden über den Stand der verschiedenen Klageverfahren
b) des Schatzmeisters
c) des Schriftführers
4. Bericht der Kassenprüfer
5. Aussprache über Berichte
6.
Entlastung
a) des Vorstands
b) des Schatzmeisters
7. Anträge der Mitglieder
8. Sonstiges
Dietmar Bytzek,
1.Vorsitzender der BI „Kein Gefahrstofflager“
Pressemitteilung der Bürgerinitiative „Kein Gefahrstofflager“
Mit Schreiben vom 11.Juli 2024 wurde die BI nach §3 Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz als Umweltvereinigung anerkannt.
Begründet wurde dies in Kurzform mit dem Zweck der BI „Den Erhalt und die Förderung des Schutzes von Mensch und Umwelt in einer das Leben fördernden gesunden Region“ und der bisherigen Tätigkeiten, Mitgliedergröße und Leistungsfähigkeit die weiterhin ausreichend Gewähr für eine sachgerechte Aufgabenerfüllung bietet.
Und genau für den Schutz von Mensch und Umwelt werden wir uns weiterhin einsetzen.
Die BI wird fordern, dass die rechtswidrige Genehmigung der Kreisverwaltung, die durch falsche Angaben der US-Army zur nächsten Wohnbebauung zustande kam, durch entsprechende Auflagen zum Schutz der Anwohner ergänzt wird.
Die US-Army hat auf der Grundlage des Geoportals von Rheinlandpfalz einen Abstand von 700m angegeben und in diesem Abstand gibt es aber keine Wohnbebauung. Wenn man im Geoportal die Abstände nachmisst, liegt die nächste Wohnbebauung in einem Abstand von ca. 270 m. Hier wohnen zwei Familien mit der Adresse Am Flugplatz 1 und 2 in Lingenfeld. Und diese liegen genau im „Wurfbereich“ größerer Betonteile im Falle einer Explosion und im Bereich lebensgefährlicher toxischer Brandgase, laut den der Kreisverwaltung vorliegenden Gutachten.
Dietmar Bytzek,
1.Vorsitzender der BI „Kein Gefahrstofflager“
Aktuelles zur BI.
Antrag auf Nutzungsuntersagung für das erste Gefahrstofflager im US-Depot Germersheim.
Die Kreisverwaltung Germersheim hat mit Schreiben vom 07.02.2024 hinsichtlich der aufgeworfenen genehmigungsrechtlichen Fragen und der Unwirksamkeit der immissionsschutzrechtlichen Genehmigung uns an die SGD Süd verwiesen.
Wir haben daher über unsere Anwältin beantragt, dass die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch den Landesbetrieb Bau, vertreten durch den Geschäftsführer, in Vertretung für die Vereinigten Staaten von Amerika, die Nutzung des Gebäudes 7983 zu untersagen.
Begründung:
Das Gebäude 7983 verfügt über keine wirksame Genehmigung und ist sowohl formell als auch materiell illegal. Daher ist die Nutzung nach § 81 LBauO zu untersagen.
Die Genehmigung erfolgte, durch die nicht zuständige Kreisverwaltung und durch die Genehmigung wurden, die erforderlichen Sicherheitsabstände lt. den der Kreisverwaltung vorliegenden Gutachten nicht eingehalten, z. B. können durch Trümmerflug die angrenzenden Wohnhäuser beschädigt werden.
Wenn die Nutzung untersagt wird, hat die US-Army vermutlich ein Anrecht auf Schadensersatz in beträchtlicher Höhe. Wer darf wohl für die Unfähigkeit der deutschen Behörden zahlen?
Dietmar Bytzek,
1.Vorsitzender der BI „Kein Gefahrstofflager“
Unser neuer Flyer:
Der Verein BI “Kein Gefahrstofflager e.V.“ stellt sich vor:
Im September 2017 wurde die Bürgerinitiative durch besorgte Nachbarn des US-Depots, links und rechts des Rheins, in einer Versammlung mit ca. 200 Teilnehmern ins Leben gerufen.
Die US-Army plante die Erweiterung der bestehenden Gefahrstofflager im Depot auf insgesamt 3100 t. Im Antrag wurde auch die Lagerung der Gefahrstoffklasse 6.1A mit dem Referenzstoff Dimethylsulfat, einem Lungenkampfstoff im ersten Weltkrieg, beantragt. Eine erste Akteneinsicht in das immissionsrechtliche Genehmigungsverfahren offenbarte erhebliche Verfahrensmängel. Dies führte zu mehr als 30 Einwendungen, z.B. bestand der Sicherheitsbericht teilweise nur aus weißem Papier und sollte schon seit 2012 nachgereicht werden.
Ebenso stellte die BI mit Unterstützung unserer Bundestagsabgeordneten fest, dass die Überwachung durch die „Bundeswehr“ faktisch nicht stattfand.
Für militärische Gefahrstofflager bestehen zurzeit erhebliche Ausnahmen:
Ø Diese Lager unterliegen nicht wie zivile Gefahrstofflager der Störfallverordnung.
Ø Diese Lager werden nicht transparent überwacht.
Ø Diese Lager benötigen keine Genehmigung.
Ø Eine Beteiligung der Nachbarn, der Bevölkerung, ist nicht vorgesehen.
Zur Sicherheit der Zivilbevölkerung musste dringend gehandelt werden!
Unsere Ziele:
Wir möchten erreichen, dass militärische Gefahrstofflager genauso wie zivile Gefahrstofflager immissionsschutzrechtlich genehmigt und überwacht werden, damit wir für die Bevölkerung den höchsten Sicherheitsstandard haben. Volle Anwendung des europäischen Rechts ohne Ausnahmen für die USArmy, einschließlich der Anwendung der Störfallverordnung.
Unsere Aktionen:
Diverse öffentliche Informationsveranstaltungen in den tangierten Gemeinden und vor „Corona“ regelmäßige Infostammtische zur Information der Mitglieder und Interessenten.
Mehrere Sendungen mit dem SWR zur Sensibilisierung der Bevölkerung.
Podiumsdiskussion mit dem Landrat und Bundestagsabgeordneten in der Hörfunkreihe „Klartext“.
Einsichtnahme in alle Genehmigungsakten. Hierbei wurden wesentliche Verfahrensfehler festgestellt.
Seit 2017 forderten wir mehrmals die Erstellung eines Katastrophenschutzplanes, zuletzt mit einer Postkartenaktion. 800 Bürgern war es eine Briefmarke wert.
Einreichung einer Petition beim Deutschen Bundestag zur Gleichstellung militärischer Gefahrstofflager mit zivilen Gefahrstofflagern.
Offenlegung von Versäumnissen bei der Überwachung durch die Bundeswehr.
Zusammenarbeit mit dem BUND.
Unsere Erfolge
1. Durch die Klagen gegen die Erweiterung des US-Depots konnten die Behörden nicht wie in der Vergangenheit einfach Genehmigungen durchwinken, sondern mussten sich intensiv mit dem gültigen Recht auseinandersetzen.
Hierdurch wurde die neue Lagerung der höchsten Gefahrstoffklasse 6.1A verhindert.
2. Nur durch den Druck der BI hat die US-Army einen Gefahrenabwehrplan erstellt.
3. Durch die Aufdeckung der Überwachungsdefizite der Bundeswehr findet nun eine regelmäßige jährliche Überwachung statt.Aber was wird überwacht?
4. Aufgrund der Forderungen der BI wurde vor der Erweiterung ein Bodenschutzgutachten erstellt. Die US-Army kann dadurch bei evtl. zukünftigen Umweltschäden durch das Gefahrstofflager nicht mehr auf Altlasten verweisen und muss diese dann kostenpflichtig beseitigen.
5. Durch unseren Protest hat die US Army einen gesicherten Parkraum für die Gefahrstoff-LKWs auf dem eigenen Gelände eingerichtet.
6. Die Feuerwehr des US-Depots wurde in den letzten Jahren, inkl. eines sehr teuren Leiterwagens, auf den modernsten Stand gebracht. Die Löschmittel der Feuerwehr Lingenfeld und der Feuerwehr des US-Depots wurden angepasst, so dass eine beiderseitige Unterstützung möglich ist. Das Grundwasser gefährdende Löschmittel AFFF wurde ersetzt durch ein umweltfreundliches Löschmittel.
Das Engagement der Bürgerinitiative hat hier wesentlich zur Verbesserung
der Situation beigetragen!
Was bleibt noch zu tun
Immer wieder die Verabschiedung des Katastrophenschutzplanes fordern, den die Kreisverwaltung schon seit 4 Jahren verspricht.
Kommt die Bundeswehr nur zum Kaffeetrinken? Wir klagen eine transparente Darstellung der Überwachungstätigkeit der Bundeswehr vor dem Verwaltungsgericht Köln ein.
Immer wieder durch Anfragen und Anträge bei Behörden nachhaken, ob wirklich alle Umweltschutzauflagen durch die US-Army umgesetzt wurden.
Kritische Beobachtung des steigenden LKW-Verkehrs durch die Erweiterung.
Durchführung von Informationsveranstaltungen bzw. Verbreitung von Informationen zu Gefährdungen in den Medien und durch eigene InfoPlattformen (Homepage, Facebook etc.).
Germersheim im Juni 2022
Den Flyer könnt Ihr als PDF Druckversion herunterladen
Liebe Mitstreiter und (auch kritischen) Begleiter unserer Bürgerinitiative,
der Vorstand möchte euch darüber informieren, dass er für die BI eine neue Email-Adresse eingerichtet hat. Sie lautet:
Die Änderung wurde erforderlich, da unsere alte Email-Adresse bei @gmail.com nicht mehr erreichbar ist und auch nicht wieder reaktiviert werden konnte.
Auch wenn es so scheinen mag, als hätten wir unser Engagement für mehr Sicherheit im und um das Gefahrstofflager eingestellt - aber auch uns hat Corona und besonders die zermürbenden gerichtlichen Auseinandersetzungen zugesetzt.
Dennoch: es bleibt unser nächstes Ziel, dass der seit langem von der Kreisverwaltung zugesagte und absolut notwendige Katastrophenschutzplan endlich umgesetzt wird.
Wir sind gespannt, was die nächsten Gespräche mit der Kreisverwaltung bringen werden.
Wir werden euch zeitnah hier auf facebook und in den örtlichen Medien informieren.
Bleibt uns weiterhin gewogen und unterstützt uns!
Autor: Reinhard Werner
Ältere Beiträge befinden sich im Ordner Archiv, Zugang nur mit Passwort, oder über Kontaktformular anfordern